Bericht vom Selbstverteidigungskurs für Erwachsene

Obwohl für viele Leute Gewalt eine alltägliche Lösung ist, können doch 95% aller Konflikte gewaltfrei gelöst werden. Dabei widersprechen Gewalt, Unhöflichkeit, das Rennen und Schreien in der Öffentlichkeit unserer Erziehung. Hier ist es wichtig, seine Grenzen und Hemmungen kennenzulernen. Handeln, statt Zögern zu lernen und daraus eine Gewohnt werden zu lassen.

Gewalt hat immer Ziele, die Opfer dagegen sind meist zufällig. Die klügste Art einen Raubüberfall zu überstehen ist, geforderte Dinge einfach zu übergeben.

Generell fallen Opfer dem Täter durch Unaufmerksamkeit, Unsicherheit, Naivität und Hilflosigkeit auf. Sind sie noch allein, oder lassen sich isolieren, ist schnell die Stufe -Rot- erreicht. ACHTSAMKEIT kann man schulen. Selbst über die gewohnte Umgebung, umso mehr über die fremde, sollte man Informationen sammeln. In spiegelnden Schaufenstern, selbst in den Augen der Mitmenschen können wir Informationen erhalten. Dabei ist alles Unnormale ein Warnsignal. Ein selbstbewusstes Auftreten kann hilfreich sein.

Wird man auf der Strasse angesprochen und zwar nicht von vorne, wie es normal wäre und das Gegenüber überschreitet hier auch noch die Distanz der  berühmtem  Armlänge, sollte man immer mit einem 2 Täter rechnen. Hier reagiert man konfrontal, schnell, laut. Schaut der Täter sich noch nach etwaigen Zeugen um, steht ein Angriff unmittelbar bevor. Auf die Füße des Täters achten und: - der gesenkte Blick kann den Sichtradius vergrößern.

Das Opfer sollte nie mit dem Täter diskutieren, sondern klare Grenzen setzten. Leere Drohungen sind dabei kontraproduktiv. Am Beispiel eines Vorfalls in einem ICE, wo eine Frau von einem Mann mehrfach belästigt
wird ,liegt  eine Bedrohung vor und in letzter Konsequenz dürfte hier die Notbremse gezogen werden.

Ein wichtiges Thema ist die Zivilcourage; auch hier steht die persönliche Sicherheit an erster Stelle. Man sollte sich keinesfalls zwischen Täter und Opfer stellen und andere Passanten direkt mit einbeziehen. Die physische Fähigkeit, uns zu wehren, haben wir alle. Die Frage ist, ob wir die mentalen Fähigkeiten haben.

Daran denken: Adrenalin sorgt für einen ganz eingeschränkten Tunnelblick. Männer und Frauen haben einen unterschiedlichen Verlauf des Adrenalinspiegels. Bei Männern geht er schnell und heftig nach oben, bei Frauen ist er verzögert. Dies läßt sich strategisch nutzen.

An diesem letzten Punkt durften wir einige Taktigen der Selbstverteidigung ausprobieren. Aktiv und verbal.

Die Kursteilnehmer sind mit vielen neuen Erkenntissen gegen 17 Uhr nach Hause gegangen. Die Begeisterung war so groß, das wir am Schluss der Veranstaltung sofort auf einen Folgekurs angesprochen wurden. Dieser beinhaltet dann überwiegend ein Nachstellen von Situation aus dem Alltag und wie man hier richtig reagieren kann. Dann werden alle Beteiligten ein aktives Seminar erleben.

Die Kurs für die Jugendlichen findet am 29.02.20 und der Folgekurs Erwachsene am 21.03.20 jeweils im Vereinsheim statt.

Anmerkung: Die Termine wurden nachträglich ergänzt.

 

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